[Im Test] Mini Escapes – Auf den Spuren des Schatzes von Anne Bonny
Wir haben uns mit „Mini Escapes: Auf den Spuren des Schatzes von Anne Bonny“ von Pegasus Spiele auf eine kleine, spannende Reise begeben, die für Fans von Escape-Room-Spielen konzipiert ist. Das kompakte Format verspricht Abenteuer für 1 bis 6 Personen ab 12 Jahren, wobei jede der drei Rätselrunden etwa 45 bis 60 Minuten in Anspruch nimmt.
Spielinhalt und Mechanik
Die Box enthält drei separate Escape-Room-Erlebnisse, die jeweils aus einem dreistufigen Faltplan bestehen und unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Jedes Abenteuer kann eigenständig gespielt werden, bildet jedoch auch eine zusammenhängende Geschichte.
Wir schlüpfen in die Rolle des Abenteurers und Schmugglers Jack Pike, der auf der Suche nach einem verschollenen Schatz ist, und folgen dabei den Hinweisen der Piratin Anne Bonny. Um den Faltplan weiter aufklappen zu dürfen, müssen wir verschiedene Rätsel lösen. Begleitend dazu nutzen wir eine Website, auf der die Geschichte erzählt wird und wo wir unsere Lösungen eingeben. Außerdem bietet die Seite hilfreiche Hinweise und Auflösungen, die uns das Weiterkommen erleichtern.
Gameplay und Rätsel
Während unserer Reise stellten wir fest, dass das Spiel seinen Fokus stark auf Mathematik- und Logikrätsel legt. Die Aufgaben sind abwechslungsreich, jedoch eindeutig für Spielerinnen konzipiert, die Freude an analytischen Herausforderungen haben.
Die Rätsel variieren in ihrer Schwierigkeit – von reinen Logikaufgaben über das Entschlüsseln von Codes bis hin zur Mustererkennung. Einige Rätsel erforderten das Kombinieren mehrerer Hinweise, was uns manchmal vor anspruchsvolle Herausforderungen stellte. Der kreative Aspekt kam jedoch eher zu kurz, was das Erlebnis für Spielerinnen, die eher an story-getriebenen oder kreativ gestalteten Rätseln interessiert sind, weniger ansprechend machte.
Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel war insgesamt gehoben, was uns immer wieder zum Grübeln brachte. Einsteigerinnen könnten trotz der angebotenen Hilfen möglicherweise an ihre Grenzen stoßen, während erfahrene Spielerinnen durch die Komplexität durchaus gefordert wurden.
Der Zugang zu Hinweisen auf der begleitenden Website war hilfreich, und die Tatsache, dass keine Anmeldung nötig war, empfanden wir als positiv.
Design und Präsentation
Das Spiel besticht durch sein kompaktes Taschenformat, das sich ideal für unterwegs eignet.
Die Gestaltung der Faltpläne und der Illustrationen sind zweckmäßig und variieren in der Qualität. Die Story selbst bleibt eher im Hintergrund und dient hauptsächlich als Rahmen für die Rätsel, anstatt wirklich eine immersive Atmosphäre zu schaffen.
Das dreistufige Faltplan-Konzept gefiel uns, da es für eine klare Struktur im Spielverlauf sorgte, allerdings fehlte es an wirklicher Stimmung und Tiefe in der Geschichte.
Schwierigkeit und Wiederspielwert
Die Rätsel boten uns eine solide Herausforderung, die oft logisches Denken und Geduld erforderten. Allerdings merkten wir schnell, dass das Spiel nicht unbedingt für eine entspannte, stimmungsvolle Unterhaltung gedacht ist, sondern vielmehr für Rätselfans, die sich gerne analytisch mit einer Aufgabe auseinandersetzen.
Der Wiederspielwert ist, wie bei vielen Escape-Spielen, gering, da die Lösungen nach einmaligem Spielen bekannt sind. Dennoch sorgten die drei unterschiedlichen Szenarien für einige Stunden Spielspaß und boten insgesamt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir denken jedoch, dass die Einbindung der Website optimiert werden könnte, um das Spielerlebnis reibungsloser zu gestalten.
Fazit
„Mini Escapes: Auf den Spuren des Schatzes von Anne Bonny“ richtet sich klar an Spieler:innen, die Freude an kniffligen mathematischen und logischen Rätseln haben. Die Piratenatmosphäre ist vorhanden, bleibt jedoch oberflächlich, während der Fokus klar auf analytischen Herausforderungen liegt.
Für Rätselfans mit einer hohen Frustrationstoleranz und Freude an strukturierten, logischen Aufgaben ist das Spiel auf jeden Fall zu empfehlen. Wer jedoch eine immersive Geschichte oder kreativ gestaltete Rätsel erwartet, wird hier möglicherweise enttäuscht. Insgesamt ist „Mini Escapes“ ein gelungenes Rätselspiel im praktischen Format, das jedoch nicht in allen Bereichen überzeugt.
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