Escape Stories Wuppertal – Asylum of Fear – Horror Escape Room

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Wuppertal / 2 – 6 Spieler:innen / Preis: 35 Euro – 84,50 Euro pro Person / Bewertung: 9.8

Adresse: Obere Sehlhofstraße 5, 42889 Wuppertal

Gespielt: 30.10.2022

Anzahl der Spieler:innen: 4

Einen Tag vor Allerheiligen haben wir uns in die Räumlichkeiten von Escape Stories Wuppertal begeben und uns somit einen gruseligen Vorgeschmack auf Halloween gegönnt. Wie gruselig es tatsächlich war und ob sich Asylum of Fear auch außerhalb der Halloween-Saison lohnt, das lest ihr hier.

Escape Stories Wuppertal hat zwei Standorte in Wuppertal, an denen insgesamt acht Escape Rooms und zwei Outdoor Escape Games angeboten werden. Wir sind zu ihrem Standort in Wuppertal Barmen gefahren, wo sich die beiden Räume The Dark Forest – ein nach eigenen Angaben immersiver Thriller – und Asylum of Fear – ein Horror-Escape-Room – befinden. Beide immersiven Abenteuer und die kommenden Räume an diesem Standort sind Teil des geheimen Dorfes Floresti, welches die Klammer für alle Erlebnisse bilden wird.

The Asylum of Fear basiert in großen Teilen auf dem Erlebnis “The Sanatorium” von Lockhill in Athen. Die Anreise nach Wuppertal war dann jedoch einfacher für uns.

Wir sind mit dem Auto angereist und hatten Glück, einen Parkplatz vor dem Gebäude zu ergattern, denn Parkplätze sind leider Mangelware. Nachdem wir uns an diesem Tag bereits mit The Dark Forest in Gruselstimmung gebracht hatten (hier geht’s zur Review), machten wir uns gleich danach auf den Weg zum zweiten Raum. Wir stiegen die Treppe hinauf, deponierten unsere Sachen in einem Schließfach und wurden von einer maskierten, schwarz gekleideten Person in Empfang genommen.

Schweigend führte sie uns auf den Dorfplatz von Floresti, der allein schon einen Besuch wert ist. Hier wurde ein düsterer, zentraler Platz geschaffen, der von einer 3 Meter hohen Statue und mehreren umliegenden Häuserfassaden dominiert wird und wie aus einem Horrorfilm der Schwarz-Weiß-Ära wirkt. In einem der abzweigenden Gänge hatten wir noch die Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen, während die maskierte Gestalt mit unheilvollem Blick auf uns wartete. Die ganze Inszenierung vor Spielbeginn war sehr gelungen und steigerte die Vorfreude.

Als letzte Amtshandlung führte uns die maskierte Person vor die verschlossenen Tore des Asylums und ließ uns allein. Unmittelbar danach hörten wir hinter einer der verschlossenen Türen jemanden zu uns sprechen: Ein ehemaliger Insasse des Ayslums bat uns, an seiner Stelle in die Anstalt zu gehen und etwas Wichtiges für ihn herauszuholen. Er gab uns bereits einige grundlegende Hinweise und fügte hinzu, dass er mit uns über eine Kommunikationsstelle im Asylum sprechen könne und dass die Möglichkeit bestehe, dass sich noch einige Insassen dort aufhalten könnten. Durch einen Schlitz in der Tür überreichte er uns einen Schlüssel und für uns ging es durch eine Gittertür in den kleinen Innenhof des Asylum. Hier ging das Spiel erst richtig los.

Asylum of Fear

Der faule Geruch von Verwesung steigt dir in die Nase, während ihr euch euren Weg durch den Nebel zum Asylum von Florestisucht. Die Anstalt, so sagt man sich, wurde in den 80er-Jahren geschlossen. Einige Patienten und die Angestellten wurden seitdem nicht mehr gesehen, doch was ist passiert? Sind die Gerüchte um den wahnsinnigen Doktor Sterling wahr? Hat er tatsächlich unmenschliche Experimente an seinen Patienten durchgeführt? 
Fest steht, die Anstalt wurde seit Jahren nicht mehr betreten, doch die Schreie, die nachts aus dem Gebäude kommen, machen euch neugierig. 

Die Atmosphäre

Nebel. Das könnte der visuelle Eindruck sein, der uns am meisten in Erinnerung bleibt, wenn die gesamte restliche Kulisse nicht so irre (Wortspiel!) stimmungsvoll und mit Liebe zum Detail gestaltet gewesen wäre. Alte Gemäuer, herunterhängende Plastikplanen, zu denen wir eine Hassliebe entwickelt haben, nasse Elemente und weitere Details, die Viele mit einer Anstalt in Verbindung bringen, tragen zu dem Gefühl bei, in die Welt von Silent Hill gerutscht zu sein. Unterstützt wurden die visuellen Elemente noch durch eine hämmernde Soundkulisse, die alleine schon Herzrasen verursachen kann; sowie dem Einsatz oder eben dem Nicht-Einsatz von Licht. 

Die Taschenlampen wurden manchmal eher hinderlich durch ihre Reflexion im Nebel, als dass sie von effektivem Nutzen waren. Immerhin hatten wir etwas, woran wir uns festhalten konnten. Doch kaum etwas ist schlimmer für den Kopf als der Zweifel: Ist da vorne jemand, oder ist es nur Einbildung? Hat sich der Schatten bewegt?

Die Soundkulisse hat uns immer wieder in die Irre geführt, denn wie bei einem Horrorfilm erwarteten wir am Höhepunkt der Musik, also dann wenn die Musik so richtig nervig wird, dass gleich etwas passiert. Die Tatsache, dass dies mal der Fall war und mal nicht, führte dazu, dass es kaum einen Moment gab, in dem wir durchatmen konnten.

Die Story

Durch unser Gespräch mit dem ehemaligen Insassen hatten wir ja bereits eine Mission und etwas Hintergrundinformationen, die dafür sorgten, dass wir uns überhaupt ins Asylum begeben haben. Während wir mehr und mehr von der Landkarte freigespielt haben, gab es auch neue Entdeckungen zu den früheren Geschehnissen in der Irrenanstalt. Wer hier jetzt aber eine große Hollywoodstory erwartet, der wird enttäuscht werden, denn das ist definitiv nicht der Fokus bei Asylum. Vielmehr im Fokus – und dieses Element wurde wiederum gut in den Kontext integriert – ist die Interaktion mit den Akteuren.


Die Rätsel

Wie bei vielen immersiven Experiences im Horrorbereich liegt der Fokus nicht unbedingt auf Rätseln. Diese sind reduziert und leicht gehalten, weil der Fokus meist auf trivialeren Dingen liegt, wie Weglaufen. Und doch gab es hier mehr Rätselelemente, als wir erwartet hatten. Die Explorationsphase gestaltet sich der Umgebung entsprechend mehr als schwierig, was auch den immer noch vorherrschenden Bewohnern des Asylums geschuldet ist. Denn frei und unbeschwert herumlaufen konnten wir nicht. Stück für Stück arbeiteten wir uns durch das Asylum, mussten Logikaufgaben lösen; Ecken und Winkel untersuchen und gefundenes Wissen kombinieren. An sich nicht viele Rätsel und es war auch kein Hexenwerk, aber mach das mal mit einem Puls von 180!

Besonders herausfordernd für die eigene Psyche war eine Aufgabe, die nur kooperativ gelöst werden konnte – was aber nicht bedeutete, dass wir alle am selben Ort waren.

Gamemaster / Darstellende

Bei diesem Raumtyp kann man nicht mehr von Spielmastern sprechen, sondern von Akteuren. Einer dieser Akteure und unser Informant in Zeiten der Not war der ehemalige Häftling. Die Kommunikation erfolgte über eine Gegensprechanlage, die es nur an einer Stelle der Anlage gab. Sonst wäre es zu einfach gewesen.

Viel spannender war jedoch die Existenz der anderen Bewohner der Irrenanstalt, jede Spezies mit ihren eigenen Macken und einer Anleitung, wie man Begegnungen mit ihnen überlebt. Ihr kombinierter und teilweise sehr athletischer Einsatz führte zu grandiosen Momenten im Spiel. Das Timing und die schauspielerische Leistung der Darsteller stimmten und machten Asylum of Fear zu einem echten Erlebnis.

Marias FAZIT

Fand ich The Dark Forest schon ein angsteinflößendes und unterhaltsames Erlebnis, so hat Asylum of Fear diese Gefühlswelt nochmal mehrere Level nach oben gehoben. 

Ich hatte so wahnsinnig viel Spaß im Asylum, obwohl ich mir gleichzeitig vor Anspannung fast in die Hosen gemacht habe. Wisst ihr noch, als Kinder, wenn sich jemand versteckt hat, um uns zu erschrecken und wir nach dem „Buh“ vor Freude kreischend weggerannt sind, um uns nicht fangen zu lassen? Genau so, nur viel dunkler, psychischer und angsteinflößender in der Inszenierung – das ist Asylum. 

Auch wenn ich gut gemachte und immersive Räume auch außerhalb des Horrorgenres vermutlich bevorzugen werde, kann ich die Vorliebe vieler Spielenden für Horrorräume nach dem Besuch in Wuppertal noch besser nachvollziehen. Es ist nicht nur ein faszinierendes Erlebnis, in der sicheren Umgebung eines Escape Rooms Gefühle wie Angst, Herzklopfen oder Anspannung durchleben zu dürfen, sondern auch noch eine weitere Empfindung – dass man sich was traut. Sei es nur, dass man die Location betreten hat, vielleicht abbricht und die momentanen Grenzen der eigenen Psyche erkennt. Oder dass man es sogar schafft und mutig bleibt bis zum Schluss. Horror Experiences dieser Art können in diesem Moment ein Hochgefühl hinterlassen.

An dieser Stelle auch nochmal einen Dank an unsere zwei Mitspielenden, welche das ganze Spiel für mich durch ihre bloße Anwesenheit erträglicher gemacht haben. 

Abschließend sei noch gesagt, dass diese Art von immersiven Horror-Räumen nur funktionieren, wenn sich die Spielenden auch darauf einlassen. Das ist nicht der Moment, um seine Coolness zu beweisen. Das ist der Moment, um einfach mal panisch wegzurennen. Und das ist auch gut so.

Sebastians FAZIT

Escape Stories Wuppertal zeigt wunderbar mit ihren derzeitigen Horror Erlebnissen The Dark Forest und Ayslum of Fear, dass Horror nicht immer gleich Horror ist. Können die Spielenden in The Dark Forest schon ein wenig aus der Puste kommen, so setzt Asylum of Fear die Geschwindigkeit herunter und wirkt dadurch noch intensiver und somit auch psychologischer. Durch Sound, Nebel, Kulisse und Insassen ist die Gefahr ständig um einen herum und es erscheint, als könnte man dieser nicht entkommen.

Auch wenn das Erlebnis durch die gegebenen Regeln im Asylum vielleicht wesentlich vorhersehbarer scheint, erzeugen diese nur noch mehr Druck. Hier steht mehr Angst im Vordergrund als der bloße Schockmoment und das Gefühl sitzt somit wesentlich tiefer und kann auch erschöpfender für die ein oder andere Person sein. Vor allem in Hinblick auf die Rätsel, welche in diesem Kontext wesentlich knackiger daherkommen als zuvor in The Dark Forest.

Fans von Silent Hill und The Last of Us werden hier ihre große Freude haben. Ein rund um gelungenes Horror Erlebnis.

Lest hier unsere anderen Reviews zu den Escape Rooms von Escape Stories Wuppertal

Asylum of Fear
9.8 Escape Maniac
9.8 Leser (2 votes)
Atmosphäre
Story
Rätsel
Gamemaster
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Escape Maniac Transparenzversprechen: Wir wurden von Escape Stories Wuppertal eingeladen und mussten für das Spielen von “Asylum of Fear” nichts zahlen.

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