DarkPark – The End – Escape Game Den Haag (Niederlande)
Zoetermeer / 3 – 6 Spieler:innen / Preis: 28 – 55 Euro pro Person / Bewertung: 9.8
Adresse: Dorpsstraat 33A, 2712 AB Zoetermeer, Niederlande
Gespielt: 17.08.2019
Anzahl Spieler:innen: 5
DarkPark (ehemals Escape Challenge) hat uns bereits Anfang des Jahres mit ihren Räumen The Honeymoon Hotel (Zur Review) sowie Freakshow (Zur Review) umgehauen. Die Erlebnisse waren so intensiv, dass wir die Eröffnung des neuen Raums The End kaum abwarten konnten. Dementsprechend sollte der neuste Raum von DarkPark eines unserer Highlights auf unserer Reise durch die Niederlande werden. DarkPark betonen bereits auf ihrer Homepage, dass es sich bei The End um kein klassisches Escape Game handelt. Vielmehr verstehen sie ihren neusten Raum als Experience, bei der alles anders kommt, als man denkt. Ob dies den Machern von The End tatsächlich gelungen ist, lest ihr nun hier.
The End befindet sich an DarkParks neuster Location in Zoetermeer, wo The Honeymoon Hotel und The Orphanage ebenfalls spielbar sind. Der Anbieter liegt in Zoetermeer direkt in der Fußgängerzone. Wie überall in den Niederlanden gestaltet sich die Parkplatz-Suche auch in der kleinen Gemeinde recht schwer, so dass ihr hierfür genug Zeit einplanen solltet.
Wie bei unserem letzten Besuch mussten wir auch diesmal bewusst warten, bevor wie die Räumlichkeiten von DarkPark betreten durften. Wir wurden freundlich begrüßt und in den geräumigen Wartebereich geführt. Nachdem wir unsere Wertgegenstände verstaut hatten, wurde uns jedoch klar, dass dieses Briefing anders als gewöhnlich ablaufen wird. Unser Spielleiter forderte uns nämlich auf, sobald es klingeln würde, an das Telefon zu gehen. Folglich mussten wir uns den Weg zum Spielraum eigenständig suchen.
The End
“Ihre Bestellung ist bereit”, sagt eine kratzige Stimme am Telefon kurz vor dem Aufhängen. Wenig später stehst du mit zitternden Knien vor der Tür eines alten Sargladens. Die Tür knarrt, wenn du sie öffnest und ein riesiger Sarg starrt dich aus der Mitte des Ladens an. Wo hast du angefangen und wohin führt dich dieses Abenteuer?
Atmosphäre
Selten fiel es uns so schwer, über einen Raum etwas zu schreiben, ohne über diesen zu viel Preis zu geben. DarkPark haben den nichtssagenden Titel The End absichtlich gewählt, nach dem Spielen erscheint dieser absolut brillant, da sich der Titel vielfältig im Kontext des Raums interpretieren lässt.
Wir befanden uns zunächst in einem kleinem Bestattungsinstitut, welches mit Gerüchen, Blumenkränzen, Urnen sowie einem großen Sarg in der Mitte des Raums perfekt in Szene gesetzt ist. Auch die darauffolgenden Kulissen sind detailreich und vor allem abwechslungsreich. Dabei schwanken sie zwischen schaurig und modern. In The End wussten wir zu keiner Zeit, was uns beim nächsten Setting erwarten würde. Das Spiel mit der Ungewissheit ist zum Spannungsaufbau hier optimal eingesetzt. Gleichzeitig sind der Sound, das Licht sowie die weiteren Effekte perfekt aufeinander getimed. Besonders die Kombination aus Sound und Licht ließ uns an einer Stelle im Spiel das Blut in den Adern gefrieren.
Die Immersion ist während des gesamten Spiels sehr stark ausgeprägt, so dass wir die Geschichte nicht nur erlebten, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein Teil von ihr wurden. Die Einbindung der Spieler:innen in das Spiel, die Kulisse sowie die Geschichte ist in The End absolut herausragend. Aus diesem Grund kann man hier definitiv von einer Experience sprechen. Gleichzeitig ist The End unser erstes Spiel, welches Pyrotechnik einsetzt. Dies führt zu einem perfekt inszenierten Finale, welches man sicherlich nicht dramatischer in Szene hätte setzen können. Die Kombination aus surrealem Setting sowie der Pyrotechnik erzeugt hier ein tolles Finale voller Adrenalin.
Die Story
Der Name The End macht dem Spiel alle Ehre. Er ist nichtssagend und dennoch trifft er den Nagel absolut auf den Kopf. Die Geschichte wird schon mit dem Betreten des Bestattungsinstitut stringent erzählt. Dies geschieht durch die Aufgaben, die Kulissen sowie einigen Videoeinspielungen. Am Ende gibt es einen großen Twist, der die Handlungsstränge zusammenführt und den vorherigen Spielminuten einen inhaltlichen Sinn verleiht. Schade fanden wir jedoch, dass das Spielende mit dem Twist zeitlich einhergeht. Das Ende kommt so abrupt, dass wir uns zwischen dem Twist und dem Spielende noch eine “Zwischensequenz” gewünscht hätten. Allerdings macht dieses Finale absolut Sinn und wir können die Gedanken hinter der Entscheidung von DarkPark nachvollziehen.
Die Rätsel
The End möchte kein Escape Game sein und ist es in wenigen Momenten dann doch. Der Fokus liegt hier absolut nicht auf klassischen Rätseln. Dennoch sind im Raum einige thematisch wunderbar eingebundene Aufgaben platziert. Diese bestehen meistens aus mehreren Strängen, so dass das komplette Team gefordert ist. Das Schwierigkeitsniveau stufen wir in The End als durchschnittlich ein. Die Eingabe der Lösungen findet meistens digital statt, wobei in einer Spielsituation eine gute Präzision sowie Geduld unabdingbar sind.
Bei dem Spiel glänzen vor allem die zahlreichen Isolationsmomente durch ihre tollen Effekte. Insbesondere zu Beginn entsteht dabei leider eine lange Wartezeit, in der die restliche Gruppe keine Aufgabe zu bewältigen hat. Dadurch, dass wir uns in dem Setting bereits auskannten, warteten wir tatsächlich etwas frustriert, während ein Teammitglied eine Aufgabe separiert erledigte. Im weiteren Spielverlauf werden die Isolationsmomente zeitlich kürzer. Gleichzeitig werden sie zu Situationen, die alle Spieler:innen durchlaufen müssen. Gerade in den Momenten, in denen jeder von der Gruppe isoliert ist, fühlten wir die Immersion von The End.
Der Gamemaster
In The End gibt es nicht DEN Gamemaster. Die Art und Weise wie zu Beginn die Tipps gegeben werden ist kreativ und sinnig im eigentlichen Kontext des Raumes umgesetzt. In weiteren Verlauf von The End fügt sich die Hinweisgebung durch den Einsatz eines Schauspielers*in noch organischer und glaubhafter, dem Raum sowie der Geschichte unter und erfordert eine spezielle der Art der Interaktion, welche gekonnt subtil daher daher kommt.
FAZIT von Malte
DarkPark haben mit The End ein Erlebnis geschaffen, welches nicht jeden Spieler:innen gefallen wird. Uns hat The End mehrfach überrascht. An dieser Stelle sind beispielsweise die Settings als auch die Pyrotechnik zu nennen. Die größte Stärke von The End ist für uns allerdings das Storytelling. Die Art und Weise wie die Geschichte stringent vorangetrieben wird und uns Spieler:innen in das Narrativ einbindet, ist absolut gelungen. Des Weiteren erzielte die Schauspielerin bei uns ein Gefühlschaos zwischen Angst und Euphorie. Insgesamt können wir vollkommen bestätigen, dass es sich bei The End um eine Experience handelt, dessen Immersion so weit geht, dass wir ein aktiver Teil der Geschichte von The End wurden.
FAZIT von Sebastian
The End ist ebenso wie auch The Dome (Zur Review), wohl eines der Must-Play Erlebnisse in Holland. Beides sind Erlebnisse auf, welche man sich ganz und gar einlassen muss. Jedoch sprechen dieses auch die unterschiedlichsten Zielgruppen an. Zwar ist bei The End die Story viel offensichtlicher, wenn auch ebenso kreativ umgesetzt, jedoch steht diese hier auch mehr im Fokus als vielleicht das klassische Escape Room Feeling mit entsprechenden Rätseln. The End schafft es die unterschiedlichsten Gefühle zu triggern und nicht allen von euch wird dies behagen. Es werden Situationen geschaffen, welche sehr speziell sind und vor allem sich womöglich für jeden in der Gruppe anders anfühlen werden. Nicht jeder wird mit bestimmten Entscheidungen im Raum zu frieden sein und diese mögen.
Für mich persönlich war The End tatsächlich etwas mehr ein Arthaus Film, trotz großartiger Effekte (Sound und Special Effects sind mehr als nur auf dem Punkt) und großen Momenten. Jedoch konnte The End auf der anderen Seite sich doch auch recht intim und anspruchsvoll anfühlen. Die Konfusion mit der mich das Ende von The End zurückließ, wisch erst nach und nach der Erkenntnis was Dark Park hier geschaffen hat.
Website: https://www.darkpark.com/
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