[Geschlossen] Escape Berlin – Kidnapped – Escape Room Berlin
Berlin/ 2-9 Spieler:innen/ Preis: 25 EURO – 60 EURO pro Person / Bewertung: 6
Adresse: Storkower Str. 140, 10407 Berlin (Karte)
Gespielt: 08.11.2017
Anzahl Spieler:innen: 5
Escape Berlin hat mit Kidnapped einen neuen Horror Escape Room in Berlin geschaffen, welchen sie wie folgt bewerben: Ihr werdet dieses Horror Live Escape Game als Team beginnen, aber ob ihr es auch wieder als Team verlasst, liegt an euch und euren Entscheidungen. In wie weit hier tatsächlich solche Entscheidungen bei Kidnapped getroffen wurden und ob wir uns gruseln konnten, das erfahrt ihr hier.
Escape Berlin befindet sich in der Nähe der S-Bahn-Station Landsberger Allee an der Storkower Str. 140 in einem von außen etwas heruntergekommenen Bürogebäude im 5. Stock und erstreckt sich auf 1000qm. Die Räumlichkeiten von Escape Berlin wirken einladend, auch wenn man auf Grund der Größe sich immer etwas verloren vorkommt. Vom Aufenthaltsraum aus hat man einen schönen Blick über Berlin und kann sich für 2 Euro aus dem Kühlschrank ein Getränk seiner Wahl nehmen. Platz nimmt der Spieler:innen auf ausgepolsterten Europaletten. Berlin-Style eben. Für die Taschen und Wertsachen sind ausreichend Spinte vorhanden.
Vom Gamemaster haben wir ein ausführliches Standardbriefing erhalten, sowie weiter spielbezogene Informationen. Zum einen warnte er uns vor scharfen Kanten und offenen Stromquellen im Raum, die wir nicht berühren sollten und zum anderen wies er uns auf vier verschlossene Spinte hin. Diese können mit einem schon vorhandenen Schlüssel zu Beginn des Spiels geöffnet werden, jedoch erlaubt uns nur ein Spint das weiterspielen. Entscheiden wir uns für den falschen Spint ist das Spiel vorbei. Daher sollten wir sichergehen, dass wir zunächst alle Informationen in Form von 8 Akten gefunden haben, um die richtige Wahl zu treffen.
Im Anschluss bat er uns noch Uhren, Armbänder und Ketten nicht mit in den Raum zu nehmen. Daraufhin führte er uns zur Tür des Raumes und das Spiel konnte beginnen. Den eigentlichen Spieleinstieg wollen wir jetzt hier nicht verraten.
Kidnapped
Was wäre, wenn ein Horror-Film plötzlich Realität wird und du deine schlimmsten Albträume live erlebst? Wie würdest du dich verhalten, wenn du auf einmal Teil von schrecklichen und unmenschlichen Experimenten wirst? Jetzt hast du die Möglichkeit, dies herauszufinden und zu beweisen, dass du überleben kannst!
Ihr werdet dieses Horror Live Escape Game als Team beginnen, aber ob ihr es auch wieder als Team verlasst, liegt an euch und euren Entscheidungen.
Der Raum
Nach der Begrüßung auf einem Monitor an der Wand durch einen Typen in Clownsmaske, verschafften wir uns einen Eindruck vom Raum und unserer gefesselten Situation. Der Kidnapped Raum kommt recht schlicht daher. Nicht viel lässt auf dem ersten Blick einen Rückschluss darauf ziehen, dass wir uns in der Gewalt eines Psychopathen befinden. Die recht triste Umgebung wird mit einigen Blutspuren, einer Körperattrappe in einem Schrank und der ein oder anderen merkwürdigen Apparatur aufgewertet. Natürlich fallen einem auch die offenliegenden Stromquellen ins Auge, welche beim Briefing erwähnt wurden.
Ein Großteil der Atmosphäre wird im Endeffekt im Kopf der Spieler:innen erzeugt, die natürlich mit einer gewissen Erwartungshaltung solch einen Raum spielen. Mit Klopfgeräuschen, Schreieffekten oder anderen mysteriösen Geräusch wir das ganze abgerundet. Im Verlauf des Spieles findet man kleine Monitore, auf denen man vergangene Opfer sehen kann. Dies ist ein netter Ansatz um die Geschichte zu erzählen, wird jedoch leider nicht bis ins Finale durchgezogen. Vor allem das Finale kommt, dann auch am Ende ohne großen Knalleffekt aus. Das Thema wird im Raum zum Teil wieder gespiegelt, jedoch eine immersive Erfahrung bzw. das Gefühl Teil einer Story zu sein suchten wir etwas vergeblich.
Die Rätsel
Die Rätsel in Kidnapped sind linear gehalten, sowie zum Teil dem Raum und der Story angemessen. Anderseits kommen diese dann auch recht Escape Room – klassische mit überraschend wenig Varianz daher. Zum Teil wiederholen sie sich sogar in der Art und Weise des Aufbaus mit nur geringen Unterschieden. Schlüssel und Codes für Schlösser finden, Knöpfe drücken, Gegenstände kombinieren und eine kleine Logikaufgabe in Form der Entscheidung für den richtigen Spint.
Diese Aufgabe ist eines der größten Mankos im Raum. Zum einen erschließt sich das Rätsel nicht aus dem Kontext der Story, sondern nur aus dem Hinweis des Gamemasters vor dem Spiel. Anderseits ist es okay, wenn man einen Raum nicht innerhalb des Zeitlimits schafft oder Aufgrund einer letzten Entscheidung die man zu treffen hat. Jedoch die Entscheidung für den richtigen Spint nach 2/3 des Raumes treffen zu müssen und damit nicht die Möglichkeit haben die letzten 1/3 des Raumes zu erleben ist nicht von Vorteil für den Spielspaß und den Geldbeutel. Auch wenn in dieser Situation tatsächlich etwas Adrenalin ausgeschüttet wird. Zum Glück trafen wir die richtige Entscheidung. Neben diesem Rätsel, viel auch das Finalrätsel auf, welches wenig Sinn im Kontext der Story aufwies und doch eher klassischer daherkam.
Der Gamemaster
Die Kommunikation mit dem Gamemaster verlief über Monitore, auf welchen ein Störbild zu sehen war und die ablaufende Zeit. Zuvor wurde uns gesagt, dass wir uns mit Winken bemerkbar machen sollten sobald wir Hilfe benötigten. Auch ohne, dass wir die Hilfe aktiv angefordert hatten, kamen zwei Tipps, welche nicht allzu direkt waren und ausreichend Platz für eigene Gehirnleistung boten. Der Gamemaster war sich jederzeit über unseren Fortschritt bewusst und war daher präzise in der Hilfestellung.
Fazit
Mit Kidnapped hat Escape Berlin leider nach dem Schnapsladen, einen weiteren recht durchschnittlichen Raum kreiert, welcher nicht unbedingt das Gusto eines jeden Spieler:innens trifft. Die Idee hinter Kidnapped ist recht spannend, auch wenn die Story eher auf einer Metaebene funktioniert. Der Raum stellt eher ein Experiment für die Spieler:innen dar, welches dann leider auch Missglückt daher kommt. Zum einen mussten wir in keiner einzigen Situation tatsächlich eine Entscheidung treffen, welche andere Spieler:innen in unserer Gruppe beeinflusst und zum anderen verschenkt Kidnapped tatsächlich zu viel Potenzial im Hinblick auf Rätsel und Raum. Zarte Gemüter werden sich aber auf Grund der Soundkulisse und eines Jump-Scares trotzdem gruseln können. Ansonsten aber sticht auch Kidnapped nicht sonderlich aus den Horror Escape Rooms hervor, welche wir bisher gespielt haben.
Des Weiteren sind scharfe Kanten und offene Stromquellen, auch wenn nur geringe Spannung hinterlegt ist unter Sicherheitsaspekten ein No-Go. Vor allem stimmt am Ende auch Preis-Leistung nicht im Hinblick auf die oben genannten Punkte. Bedenkt man das man für 2 – 4 Spieler:innen 120 Euro zahlt, sowie für größere Gruppen 150 Euro und dann noch die Chance besteht das man das Spiel final nicht abschließen kann. Hier bekommt man teilweise heutzutage für das gleiche bzw. weniger Geld mehr geboten.
Solltet ihr trotzdem Neugierig geworden sein, dann könnt ihr das Spiel direkt über die Website von Escape Berlin buchen.
Website: http://www.escape-berlin.de
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Weitere Reviews zu Escape Berlin:
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