[Im Test] Inside Crime – Staffel 1: Kobra

Es vergeht gefühlt kein Monat, in dem nicht neue Detektiv- und Krimispiele für zu Hause erscheinen. Bei den meisten Spielen handelt es sich um einen abgeschlossenen Fall, welche man in der Regel innerhalb von 1 – 3 Stunden gelöst hat. Der Cocolino Verlag geht mit seinem Krimispiel Inside Crime einen anderen Weg. Ob sich dieser lohnt, lest ihr hier.

Bei Inside Crime handelt es sich um ein episodenbasiertes Detektiv- bzw. Krimispiel. Jeden Monat erhält man eine Spielebox per Post mit diversen Beweismitteln, wie Dokumente und Utensilien. Diese gilt es zu untersuchen und zu kombinieren; sich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre Motive einzuschätzen. Neben dieser klassischen Detektivaufgabe gilt es noch das ein oder andere Escape-Room-artige Rätsel zu lösen und Texte zu dechiffrieren.

Der erste Inside Crime Fall namens Staffel 1: Kobra umfasst 6 solche Boxen, welche man im flexiblen Abo für 29,90 Euro oder zum Vorteilspreis für alle 6 Boxen für 149 Euro erwerben kann.

Worum geht es in der ersten Episode von Inside Crime – Staffel 1: Kobra?

In einem beigelegten Brief erfahren wir von einer archäologischen Ausgrabung in Ägypten, einer gestohlenen Statue und einem toten Archäologen. Die ägyptische Polizei habe die Ermittlungen eingestellt, daher werden wir aufgefordert selbst aktiv zu werden.

Unsere Aufgabe besteht darin, dass wir herausfinden sollen wie der Archäologe gestorben ist und zwei Hieroglyphen auf einem beigelegten Papyrus zu entziffern. 

Was befindet sich in der ersten Box?

Spielmaterial Inside Crime

Die erste Inside Crime Box überzeugt mit aufwendig und detailverliebten Beweismitteln. Neben den klassischen Unterlagen wie Polizei- oder Obduktionsberichten, Karten, einem Magazin über Archäologie, finden sich auch noch spektakulärere Dinge in der Box, die uns so noch nicht in Detektivspielen begegnet sind. So hat man hier keine Kosten und Mühen gescheut eine Phiole mit Flüssigkeit, Pipette und PH-Tests beizulegen, sowie einem stimmigen Notizbuch für unsere Ermittlungen. 

Macht die erste Inside Crime Box Lust auf mehr?

Diese Fragen müssen wir ganz klar mit Nein beantworten. Denn trotz opulenter Ausstattung scheitert Inside Crime am wohl entscheidendsten Punkt eines Dektektivspiels: Einer gut ausgearbeiteten, packenden Story.

An diesen 3 Punkten scheitert Inside Crime:

1. Inszenierung

Die Inszenierung ist auf dem ersten Blick eine Stärke von Inside Crime. Die  opulente Ausstattung und die Liebe zum Detail sprechen hier für sich. Jedoch nur solange bis man zu den Audio- bzw. Videoaufnahmen kommt. Diese sind unfreiwillig komisch und reißen einen aus der Geschichte. Hier hätte man sicher mit überzeugenderen Stimmen arbeiten können, welche nicht den Eindruck einer Persiflage hinterlassen.

2. Eine packende Geschichte

Kriminal- bzw. Detektivgeschichten leben davon, dass man interessante Charaktere etabliert, welche spannende und geheimnisvolle Geschichten umgeben. In der Regel haben diese auch augenscheinlich diverse Motive oder Motivationen, welche es zu belegen und zu verstehen gilt. Dadurch entsteht Spannung und sorgt auch dafür, dass man miträtselt und dass man bis zum Ende an diesen Figuren dran bleibt.

In Inside Crime passiert genau dies nicht. Man erfährt kaum etwas über die beteiligten Personen der Geschichte, nicht einmal über das Opfer. Somit fällt es schwer sich in die Geschichte hineinzuversetzen, geschweige eine Neugier zu entwickeln, was hier passiert sein könnte. Selbst auf einen richtigen Cliffhanger am Ende der ersten Episode wird verzichtet und es wird vermieden den Spielenden das Gefühl zu geben, dass diese auf irgendeiner Art von Spur seien.

Dies ist nicht nur ein Problem hinsichtlich des Spielgefühls, vor allem jedoch weiß man am Ende nicht einmal, warum man weitere Boxen hiervon spielen sollte.

3. Rätsel, welche einen weiter bringen

Die Rätsel in Inside Crime sind recht solide umgesetzt, gleichzeitig sind sie auch recht belanglos, wie die eigentliche Geschichte. Zum Teil wirken diese auch überflüssig. Oft haben wir nicht verstanden, warum wir diverse Rätsel lösen mussten. Den meist hatten wir das Ergebnis schon längst und hatten somit nie das Gefühl, dass uns die Lösung in der Geschichte großartig weiterbrachte. 

Gerade in storybasierten Spielen ist es wichtig, dass man für das Lösen von Rätsel belohnt wird. Sei es durch neue Erkenntnisse, welche uns bei weiteren Rätseln helfen oder Fortschritte in der Geschichte. Dieses Gefühl kam hier leider nie auf. Vielmehr fragten wir uns, warum wir das Rätsel gerade lösen mussten.

Dies ist der Grund warum Inside Crime bei uns leider komplett durchfällt, denn am Ende ist die Geschichte zu belanglos und weckt nicht das Interesse auf weitere Episoden von Staffel 1: Kobra. Inside Crime ist es leider nicht gelungen, das durchaus innovative Konzept einer sich fortsetzenden Story so umzusetzen, dass die Spielenden tatsächlich auch interessiert sind, die weiteren Episoden zu lösen.

Wir werden nun nie erfahren, ob unsere Kritikpunkte beim weiteren Verlauf des Abos sich vielleicht in Luft aufgelöst hätten, denn das Konzept ist handwerklich einfach zu schlecht umgesetzt.

Hier greifen wir dann lieber zu den vielen anderen Alternativen am Markt, wie die Fälle von Hidden Games oder IDventures. Diese überzeugen nicht nur mit einer besseren Umsetzung, sondern auch am Ende mit einem angemesseneren Preis.

Wollt ihr trotzdem einen Blick auf Inside Crime werfen? Dann geht es hier zur Website des Spieles.

Inside Crime
5.3 Escape Maniac
Material
Einstieg
Rätsel
Spielgefühl
Users (2 votes) 9.6
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Escape Maniac Transparenzversprechen: Episode 1 von Inside Crime wurde uns vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt.

1 Antwort

  1. 27. Oktober 2022

    […] [Im Test] Inside Crime – Staffel 1 Kobra […]

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