Miraculum – Der goldene Phoenix – Escape Room Berlin

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Der goldene Phoenix / BERLIN / 2-6 Spieler:innen / Preis: 39 – 49,50 Euro pro Person / Rating 9.8

Adresse: Stresemannstraße 50, 10963 Berlin

Gespielt: 29.04.2023

Anzahl Spieler:innen:  3

Lange haben wir gewartet, um endlich den neuesten Highlight-Raum in Berlin zu spielen, doch jetzt war die Zeit reif für Der goldene Phoenix von Miraculum. Ein Raum, welcher uns in die Zauberwelt entführen sollte und hohe Erwartungen im Vorfeld weckte. Denn hinter dem Konzept steckten die kreativen Köpfe von The Room. Lest hier ob unsere Erwartungen erfüllt wurden.

Sobald man über die Türschwelle von Miraculum tritt, befindet man sich schon in einer anderen Welt. Die Wände sind komplett mit Bücherregalen vollgestellt, die dem gesamten Empfangsbereich den Charme eines alten Antiquariats geben. Unser Gamemaster hat uns in Kostüm passend zu seiner Rolle begrüßt und er verlässt diese Rolle auch erst, sobald wir die Räumlichkeiten wieder verlassen.

Nachdem wir unsere Sachen in den Spinden verschlossen und ein letztes Mal die Örtlichkeiten besucht haben, bittet uns der Gamemaster bei der Suche nach dem Buch „Der goldene Phönix“ zu helfen. Denn für dieses Buch sind wir schließlich in die alte Buchhandlung gekommen, auch wenn wir es nicht mit nach Hause nehmen dürfen, da es so kostbar ist. Wir stöbern also in den Bücherregalen, entdecken viele Buchschätze, aber nicht das gesuchte Buch und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

Und so führt uns der Gamemaster mit einer Gaslaterne durch einen dunklen Gang zum eigentlichen Raum. Hier betrat er mit uns einen kleinen Raum, voll mit weiteren Büchern und Kuriositäten. Er sucht mit uns das besagte Buch, wird schließlich fündig und bittet einen der Mitspielenden doch direkt mal die erste Seite im Buch vorzulesen. Und während des Vorlesens beginnt die Magie vom Goldenen Phönix und wir gelangen nach Bärenfels, der Akademie für Hexerei und Zauberei…

Der goldene Phoenix

Der goldene Phoenix - Miraculum

In der Bärenfels Akademie für Hexen und Zauberer ist die Stimmung angespannt. Man befürchtet, dass finstere Mächte einen Anschlag auf den goldenen Phönix, das Schutz- und Wappentier, geplant haben.
Trotz dieser drohenden Gefahr müsst ihr eure Abschlussprüfung in Zauberstabkunde ablegen.
Seid ihr gut vorbereitet?

Der Raum

Mit dem Wissen um die Entstehung des Raumes hatten wir ein sehr hohes Erwartungsbild an das Look & Feel der Räumlichkeiten. Und wir wurden wahrlich nicht enttäuscht. Wir finden uns in einem Aufenthaltsraum der Akademie wieder, wo ein Hogwarts-Gefühl aufkommt, mit älteren Möbeln, Regalen voller Bücher, einem Kamin und diversen Dekorationsgegenständen, die thematisch passend sind. Das Ausstattungsniveau ist hoch, es gibt viel anzusehen und dennoch ist es jederzeit möglich, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen. Es ist die Mischung aus liebevollen, durchdachten Details, Einsatz von optischen und sensorischen Effekten, versteckten Easter-Eggs und einer Sound- und Lichtkulisse, welche die Leidenschaft der Erschaffenden zum Handwerk jederzeit erkennen lässt.

Selbst wenn weniger detailverliebte Menschen sagen können, dass dieser Aufenthaltsraum der Akademie sich mit anderen Räumen in Deutschland vergleichen lässt, so ist dieser Raum nur der Anfang. Der Goldene Phoenix weiß sich zu steigern und erschafft eine Umgebung, in der wir lieber verweilen möchten, als Rätsel zu lösen. Mit dem ersten Schritt befinden wir uns in einer Welt der Magie und verlassen sie erst wieder, wenn wir auf die Straßen Berlins gehen.

Die Rätsel

Die Beschaffenheit und die Anzahl an Rätseln ist der Natur des Raumes geschuldet, in der es primär um Immersion, also das perfekte Zusammenspiel von Story und Atmosphäre, geht. Zwar beginnt der Raum mit wenigen klassischen Logikrätseln, doch sobald diese Phase vorbei ist, wird der Großteil der Rätselzeit im Erkundungs- und Kombinationsmodus verbracht. Also finde Objekt A, um es mit Objekt B zu verwenden. Dabei kommen immer wieder magische Elemente zum Einsatz und gerade der wiederkehrende Einsatz dieser Elemente trägt zum World-Building und damit dem Schaffen der Immersion bei.

Der Gamemaster

Sobald der Gamemaster nicht mehr bei uns ist, tritt er bis zum Ende des Spiels auch nicht mehr in Erscheinung. Und doch ist er die ganze Zeit bei uns, denn um die verschiedenen Elemente der Hinweisführung und des Storytellings zu aktivieren, bedarf es einer genauen Beobachtung der Spielenden und ihrer Aktionen. Der Mix an medialen Mitteln, um sowohl die Geschichte zu erzählen, als auch bei Ratlosigkeit einen Hinweis zu geben, ist perfekt abgestimmt und verspricht Vielfalt. Die bei uns eingespielten Hinweise waren stets indirekt und nur ein leichtes Schubsen in die richtige Richtung. Durch den Einsatz von Beleuchtung und Geräuschen werden Hinweise auch subtil gegeben, so dass die Spielenden manchmal nicht mal merken, dass sie geführt werden. Nicht zuletzt sei die Begeisterung des Gamemasters und das charmante Schauspiel von ihm und seiner Kollegin zu erwähnen, welche das Erlebnis auf sympathische Weise abgerundet haben und für einige Schmunzler bei uns sorgten.

Marias FAZIT

Manch einer mag den Lobgesang auf die Schaffenden von The Room nicht mehr hören, und doch geht es nicht anders. Was hier wieder auf die Beine gestellt wurde, ist eine Gesamtkomposition aus durchdachter und schlüssiger Geschichte von Anfang bis Ende, einer dichten Atmosphäre, einer exzellenten Soundkulisse, und der Einsatz modernster Techniken. Wenn ich in einen Raum mit so hohen Erwartungen reingehe, fällt es natürlich leicht, auch enttäuscht zu werden und vielleicht gehe ich auch kritischer durch. Ich will nicht leugnen, dass mich das Vorfinden eines karierten Notizblocks irritiert hat, auch wenn es notgedrungen zum Kontext des Rätsels gepasst hat. Doch gerade weil ich so überkritisch durch den Raum gegangen bin, setzt es meine positiven Worte für die Liebe zum Detail vielleicht in Relation.

Denn was mich auch hier wieder begeistert hat, ist nicht das Offensichtliche, sondern das Subtile. Wie mit Gerüchen, Licht und Sound gearbeitet wird, ist einfach herausragend. Es sind Details, die vielleicht an den meisten Menschen vorbeigehen und die sie bewusst gar nicht wahrnehmen, doch das Unterbewusstsein erfasst alles. Und selbst wenn es Elemente gibt, die auch in anderen Räumen der Welt existieren, sind es diese Feinheiten, die es zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. 

Der Raum ist für jeder Erfahrungsstufe geeignet und ist sicherlich auch für Familien mit älteren Kindern eine Wahnsinnserfahrung. Unsere Mitspielerin meinte: „Ich bin kein Fan von Harry Potter, aber in diesen Räumen wäre ich gern länger geblieben.“

Sebastians Fazit

Viel kann ich Marias Fazit nicht mehr hinzufügen. Ein Besuch bei Miraculum ist ein rundum gelungenes Erlebnis, vom betreten der alten Buchhandlung bis man diese wieder verlässt. Hinzukommt ist das Der goldene Phoenix eine dieser immersiven Erfahrungen ist, welche einen vergessen lassen sich in einem Spiel zu befinden. Hier wurde zu 99% jedem noch so kleinen Detail Beachtung geschenkt, um uns in eine andere Welt zu entführen. Habe ich das Thema Geruch immer bisher ein wenig überbewertet gefunden in Gesprächen mit detailverliebten Escape Room Designern, wurde ich hier mehr als nur des Besseren belehrt. Der goldene Phoenix ist in der Gesamtschau eine wunderbare Komposition der Sinneswahrnehmungen, welche bewusst und unbewusst uns Teil der Geschichte werden lässt. Escape Room Spieler:innen, welchen einen großen Wert auf Rätsel legen kommen hier wahrscheinlich weniger auf ihre Kosten. Abenteuer:innen dafür umso mehr.

Der goldene Phoenix tritt den Beweis an, dass auch familienfreundliche Abenteuer einen packen können und bestimmte Emotionen bei den Spielenden hervorrufen können, welche nicht nur auf Furcht und den nächsten Adrenalinrausch abzielen. Selten verspürte ich soviel Glück und Liebe in mir, als am Ende dieses Abenteuers. (Vielleicht auch, weil einige Zeit zu meinem letzten Escape Room Abenteuer vergangen war 😉 ) Der goldene Phoenix ist einer der wenigen Räume, welche für mich den Goldstandard setzen hinsichtlich World Building und der Leidenschaft Geschichten zu erzählen.

Der goldene Phoenix
9.8 Escape Maniac
9.7 Leser (1 vote)
Atmosphäre
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2 Antworten

  1. 30. Juni 2023

    […] in Berlin in Welt eines bekannten Zauberlehrlings abgetaucht und haben das Geheimnis um “The Golden Phoenix” geliefert. In Goslar bei Vistory hat Maria sich geschichtlich weitergebildet in den […]

  2. 25. November 2023

    […] von Escape Rooms in Berlin. Bis auf die erfreuliche Ausnahme von Miraculum und ihrem Highlight The Golden Phoenix. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass es einen neuen Anbieter namens Black Room Escape in Berlin […]

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