Exit Sachsen – Hänsel & Gretel 3.0 – Escape Room Chemnitz

Hänsel & Gretel 3.0 / Chemnitz / 2 – 6 Spieler:innen / Preis: 22.50 –41.50 Euro pro Person / Bewertung: 8

Adresse: Straße der Nationen 12, 09111 Chemnitz

Gespielt: 28.12.2022

Anzahl der Spieler:innen: 2

Exit Sachsen in Chemnitz ist einer der ältesten Escape Room Betreiber in Deutschland. Mit ihrem neuesten Raum Hänsel & Gretel 3.0 haben sie nach eigenen Angaben ihren modernsten Escape Room eröffnet. Märchen und ein moderner Raum sind zwei sehr gute Gründe, um hier endlich einmal vorbeizuschauen. 

Exit Sachsen befindet sich direkt im Zentrum von Chemnitz am Platz der Nationen. Der Empfangsbereich von EXIT Sachsen ist sehr ansprechend gestaltet und bietet viel Platz, auch für mehrere Gruppen. Exit Sachsen bietet eine große Anzahl an Escape Rooms. So findet ihr unter den 6 angebotenen Escape Rooms eher klassische Räume wie Mystery Room und Secret Service oder Adventure Escape Rooms wie der besagte Hänsel & Gretel 3.0 und Der Sargmacher.

Daneben gibt es noch bekanntere VR Erlebnisse, wie zum Beispiel: Huxley VR oder Escape the Pyramide.

Unsere Wertsachen und Smartphones durften wir in Spinden ablegen und sind dann zum Gamemaster für das Briefing zum Raum gegangen.

Nachdem der Gamemaster sich zurückversicherte, dass wir Hänsel & Gretel kennen und wussten, dass sie am Ende des Märchens einen Teil des Schatzes mit nach Hause nehmen, eröffnete er uns, dass die Zwei inzwischen älter geworden sind. Die Reichtümer sind aufgebraucht und die Altersarmut rückt näher. Sie schicken uns auf die Reise in die Märchenwelt, um das Hexenhaus zu finden und den restlichen Schatz zu bergen.

Hänsel & Gretel 3.0

Der Raum

Unsere Reise beginnt wie zu erwarten nicht sofort in der Märchenwelt, sondern in einer Art von Keller oder Lager mit diversen Apparaturen und großen Vorratssäcken. Beim weiteren Voranschreiten im Spiel kommen sowohl noch Elemente in leichter Steampunk-Optik hinzu, als auch eine nett gestaltete Außenkulisse, sobald wir es in den Märchenwald geschafft haben. Es gibt viele schöne Details zu entdecken und vor allem die Außenkulisse lässt ein märchenhaftes Gefühl aufkommen. EXIT Sachsen macht Vieles richtig und steigert durch dezenten Sound und Effekte die Lust auf mehr. Eine Steigerung an Intensität oder Spannung fehlte und so wirkte das Finale dann doch etwas verloren. 

Die Rätsel

Die Rätsel basierten viel auf logischen Zahlenrätseln, kognitiven Verknüpfungen von gefundenen Hinweisen und kleinen Geschicklichkeitsspielen. Das Lösen dieser Rätsel ergab entweder Zahlenkombinationen oder – vor allem im fortschreitenden Spiel – löste direkt einen Effekt im Spielumfeld aus. Die Hinweisgebung im Raum erfolgte primär über Papiere und Hinweisschilder, auf denen genaue Anleitungen oder Rätselgedichte standen, die nur noch verstanden werden wollten. 

Das Rätseldesign war nicht so intuitiv und märchenhaft, wie man es sich für diesen Raum und vor allem für diese Kulisse wünschen würde. Die Rätsel waren zwar im Kontext des Märchens gestaltet, doch auch hier hätte es noch märchenhafter sein können. Es gab unbestritten originelle Ideen und gleichzeitig Rätsel, die vor allem erfahrene Spielende nicht mehr überraschen können. Die Rätsel waren am Anfang eher komplexer und anspruchsvoller, wurden dann jedoch leichter. Doch gerade wegen dem Anfang ist der Raum primär für fortgeschrittene Spielende geeignet.

Der Gamemaster

Unser Gamemaster hatte stets den Überblick und hat durch seine Hinweisgebung sichergestellt, dass wir den Raum innerhalb der 66 Minuten erfolgreich geschafft haben. Die Hinweise wurden über einen Lautsprecher direkt eingespielt – manche Hinweise wurden als Reim eingesprochen, doch manche Hinweise kamen auch sehr direkt und manchmal auch einen Ticken zu früh. Als der Gamemaster zum Finale bereits den Raum betrat und eine Minute schweigend mit uns im Märchenwald stand, weil er die Musik noch auf uns wirken lassen wollte, hat uns das mehr irritiert, als den Moment genießen lassen. Ein Debriefing fand leider nicht statt. Wir wurden hinausgeführt und dann verabschiedete er sich mit den Wörtern „Ich geh dann mal aufräumen.“ Wir waren zu dem Zeitpunkt die einzigen Gäste im Empfangsbereich und die Eile war für uns somit nicht nachvollziehbar.

Maria’s FAZIT

Hänsel & Gretel 3.0 wirbt mit dem Versprechen ein Raum der neuesten Generation zu sein. Dieses Versprechen kann der Raum nur zum Teil halten. Es gibt viele schöne Ideen und Gestaltungen, die zeigen, wie viel Potenzial dieser Raum gehabt hätte. Story und Rätseldesign können noch optimiert werden, um das Erlebnis noch runder werden zu lassen und die Spielenden noch mehr eintauchen zu lassen in die Welt von Hänsel & Gretel. Der Raum ist mit seinen Elementen und vor allem der Außenkulisse ein Escape Room, der Spaß macht. Doch am Ende fehlte das Quäntchen „mehr“ um aus einem guten Rätsel-Raum einen starken und immersiven Abenteuer-Raum zu machen. 

Sebastian’s FAZIT

Ich habe mich echt auf einen märchenhaften Escape Room gefreut, welcher nicht so düster und grimmig daherkommt wie viele Andere. Der Beginn des Raumes war für mich erst einmal recht überraschend. Die Rätsel sind zum großen Teil klassischer Natur und werden vor allem Rätselfreunden eine Menge Spaß bereiten, auch wenn ich mir hier eine intuitivere Rätselführung gewünscht hätte. Manche Designentscheidungen konnte ich nicht immer ganz nachvollziehen. Jedoch hat es mich gefreut, dass sich Exit Sachsen vor allem im zweiten Teil des Raumes an ein unverbrauchteres Setting gewagt hatte. Gerne hätte ich mehr Märchen gehabt und mir gewünscht das sie darauf vertrauen. Aber alles in allem kann man Hänsel & Gretel 3.0 empfehlen, wenn man schon einmal in Chemnitz ist. Ihr bekommt ein schönes eher klassischen angehauchten Escape Room Erlebnis, mit der ein oder anderen schönen Idee.