Salzufler Unterwelt – The Hidden Chamber – Escape Room Bad Salzuflen

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Bad Salzuflen / 2 – 6 Spieler:innen / Preis: 27.50€ – 45€ pro Person / Bewertung: 9.6

Adresse: Bahnhofstraße 41 (Bahnhofsgebäude, Eingang am Bahnsteig), 32105 Bad Salzuflen

Gespielt: 21.10.2021

Anzahl Spieler:innen: 4

Wir haben uns in die Salzufler Unterwelten begeben und sind in der Hidden Chamber auf die Suche nach alten, längst verloren geglaubten Schätzen gegangen. Der Anbieter macht Werbung mit der Tatsache, dass The Hidden Chamber von den Machern vom preisgekrönten The Room ist.  Lest hier, ob diese aufgebaute Erwartungshaltung mit der Realität mithalten kann und wie uns The Hidden Chamber gefallen hat.

Die Salzufler Unterwelten befinden sich direkt im oder besser gesagt unterhalb des Bahnhofsgebäudes von Bad Salzuflen. Eine Anreise mit der Bahn ist somit praktisch, doch auch die Anreise mit dem Auto stellt kein Problem dar. Der Kurort befindet sich nur eine halbe Stunde von Bielefeld entfernt und ist über die A2 erreichbar. Wir haben direkt auf einem Park & Ride – Parkplatz nebenan kostenlos parken können. Wenn man sich die Homepage der Betreibenden auch genau anguckt, findet man ganz unten Bilder, die den Zugang zur Location visuell beschreiben. Wir haben das nicht gemacht und auf Grund fehlender Beschilderung eben etwas länger gebraucht. Auf dem Bahnhofsgelände, direkt neben den Schienen fanden wir dann den Weg in die Gewölbe.

Der Empfangsbereich ist vergleichbar mit vielen anderen Escape Rooms und bietet alles, was so üblich ist: Getränke, Stauraum für Sachen, sowie Werbe- und Informationsmaterial zu den Räumen. Die Salzufler Unterwelten bieten aktuell zwei Escape Rooms – The Hidden Chamber und Die Werkstatt des Alchemisten – an, sowie drei Outdoor Adventures. 

In einer extra Lounge mit Cocktailbar hieß uns die Gamemasterin Platz zu nehmen, weil sie noch einige Sachen vorbereiten wollte.


Positiv überrascht waren wir, als wir auf einmal von einem ganz anderen Gamemaster in seiner Rolle als Ausgrabungsassistenz inklusive Kostümierung begrüßt und von ihm zum Einsatz geführt wurden. In den Augen des Gamemaster waren wir forschende Studierende und somit günstige Arbeitskräfte und im Auftrag des Professors Berkemann unterwegs. Wir erhielten das Briefing und die Ausrüstung zu unserem Arbeitseinsatz direkt vor dem Zugang zu den Katakomben in einem spieleigenen Briefing-Raum. Unser Auftrag lautete zu prüfen, ob sich in den kürzlich entdeckten Gewölben wertvolle Kunstwerke und Skulpturen aus längst vergangenen Zeiten befinden und ob ein bestimmtes Objekt sogar geborgen werden kann.

The Hidden Chamber

Ein altes Gemäuer, ein vergessener Keller, ein verlassener Bahnsteig: Vielleicht hätte man ahnen können, dass tief unter dem Bahnhof seit Jahrzehnten etwas Verborgenes schlummert. Möglicherweise wurde das kostbare Geheimnis aber auch streng behütet. Gute Gründe dafür gäbe es allemal: Wenn sich nämlich die Hinweise auf den vermuteten Schatz bewahrheiten, dann müsste die Geschichte neu geschrieben werden. Und einige Museen auf der ganzen Welt könnten ihre „besten“ Exponate einmotten. Wollt ihr dennoch versuchen, das Geheimnis der verborgenen Kammern zu lüften? Dann macht euch auf etwas gefasst. Denn wer mutig in die Katakomben des Bahnhofs abtaucht, wird zeitweise seinen Sinnen kaum noch trauen. Und ob euer Mut tatsächlich belohnt wird, ist alles andere als gewiss.

Der Raum

Unsere Erwartungen waren zugegebenermaßen ziemlich hoch, wenn die Macher von The Room mit bei der Erschaffung am Werk waren. Immerhin gehört der themenverwandte Raum Lost Treasure zu einem unserer absoluten Lieblingsräume.

Und tatsächlich haben wir selten einen immersiveren Raum erlebt, als diesen hier. Denn The Hidden Chamber macht genau das, was man von einem guten Storytelling erwarten würde: Mit den gegebenen Umständen – ein Keller unter einem Bahnhof – ein Szenario zu erschaffen, welches so tatsächlich in der Realität passieren könnte. Die Kunst, die hier entstanden ist, ist nicht eine Kunst von spektakulären, großen Szenerien oder überwältigenden Details, wie man sie bei The Room finden kann. Es ist vielmehr die Kunst mit genau dem richtigen Grad an Details, beeindruckenden Objekten, perfektem Timing und audiovisueller Untermalung den Spielenden das Gefühl zu geben, dass sie Teil eines echten Abenteuers sind. Die Kulisse ist stimmig und wirkt nicht aufgesetzt.

Es steckt richtig viel Arbeit in der Atmosphäre des Raumes, aber diese Arbeit ist nicht sichtbar. Und das ist als Kompliment gemeint. Und die Geschichte wird vor allem durch den – für die Spielenden nur unterbewusst wahrgenommenen – Einsatz von Hintergrundmusik und Technik zu ihrem Höhepunkt getrieben – mit einem bombastischen Zwischeneffekt kurz vor dem Finale.

Die Rätsel

Die Anzahl der Rätsel ist bei The Hidden Chamber durchaus überschaubar. Dies kann bei großen Spielergruppen dazu führen, dass vielleicht nicht jeder aktiv zur Lösung eines Rätsels beiträgt. Dennoch steht niemand gelangweilt in der Ecke, denn zum Einen gibt es viel zu entdecken in den Räumlichkeiten, so dass die Exploration nicht zu kurz kommt. Zum Anderen sind einige Rätsel kooperativ und bedürfen mehr als ein Paar Augen oder Händen.


Die Rätsel sind primär logisch-kognitiv und fühlen sich an, wie bei einem Point-and-Click-Adventure. Jedes Rätsel fühlt sich genau richtig an. Ein Highlight für uns war ein kreatives, visuelles und gleichzeitig mechanisches Rätsel, welches wahre Freude bei uns ausgelöst hat, als die Lösung dazu entdeckt wurde.


Die Story wurde durch die Rätsel sehr gelungen vorangetrieben und waren nicht nur schmückendes Beiwerk.

Der Gamemaster

Unser Gamemaster war die ganze Zeit in seiner Rolle – vom Zeitpunkt der Begrüßung, beim Briefing und auch innerhalb des Spiels. Die Hinweisgebung während des Spiels funktionierte auf mehreren Ebenen.
Mit Hilfe eines präparierten Smartphones standen wir in Kontakt mit dem Professor, der uns notwendige Hinweise zu diversen Artefakten im Raum gab. Nur mit diesen obligatorischen Hinweisen konnten wir im Raum weiter voranschreiten.


Als wir bei einem Rätsel tatsächlich nicht weiterkamen, gab es zunächst eingespielte Geräusche, die uns zur korrekten Stelle bringen sollten. Erst als zweite Stufe erfolgte eine direkte Kommunikation mit dem Gamemaster über das Walkie-Talkie, bei der er uns total passend im Kontext der Story wieder auf die richtige Spur brachte.
Auch wenn viele Effekte automatisch ausgelöst werden, kommt es bei einigen Stellen doch auf das perfekte Timing des Gamemasters an.


Nach dem Spiel gab es ein sehr ausführliches De-Briefing welches wir allen Spielenden auch ans Herz legen möchten.

FAZIT Maria

Es gibt sicherlich andere Räume in Deutschland, die offensichtlich größer und opulenter wirken. Aber da weiß ich halt auch, dass ich in einem Escape Room mit einer tollen Kulisse stehe, wo die Abläufe oder Begebenheiten jedoch manchmal keinen Sinn machen oder aufgesetzt wirken.

Bei The Hidden Chamber ist die Atmosphäre so real, dass man bis zum Ende weiß, wo man sich befindet – unter einem Bahnhof – und wir dennoch in einem richtigen Abenteuer stecken, welches genauso passieren könnte. Es gibt eine große Liebe zum Detail und auch spektakuläre Effekte für die Spielenden. Die Zeit vergeht in diesem Raum wie im Flug und wir hätten uns gewünscht noch mehr im Gewölbe zu entdecken.

The Hidden Chamber ist für Anfänger:innen auf Grund der Art der Rätsel absolut machbar. Doch auch Vielspielende werden hier schon allein wegen der dichten Atmosphäre auf ihre Kosten kommen.

Für mich ist The Hidden Chamber ein Hidden Champion abseits der Großstädte.


The Hidden Chamber
9.6 Escape Maniac
9.8 Leser (4 votes)
Atmosphäre
Story
Rätsel
Gamemaster
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