Entered – I Can Hear You – Immersives Abenteuer

Maaseik / 3 – 7 Spieler / Preis: 60 – 50 Euro pro Person /

Adresse: Monseigneur Koningsstraat 10, 3680 Maaseik

Gespielt: 19.06.2021

Anzahl der Spieler:innen: 3

Bereits auf unserem ersten Trip in die Niederlande 2019 wurden wir von den Betreibern auf eine Experience in Belgien hingewiesen. Bei I Can Hear You handelt es sich um ein Real-Life-Horrorspiel, welches Escape Room Elemente mit einem interaktiven Theater sowie Spukhaus verknüpft. Leider war es damals noch nicht auf Englisch spielbar. 

Umso aufgeregter waren wir kurz vor unserer Reise, als wir erfuhren, dass die Betreiber an einer englischen Version arbeiten und wir als erste Gruppe I Can Hear You auf Englisch erleben dürfen. 

Das Besondere an dem Spiel ist der Einbruch in ein reales allerdings stillgelegtes Krankenhaus. Wir wurden von einer Detektei beauftragt, die seltsamen Vorkommnisse sowie Geräusche innerhalb des Krankenhauses genauer zu untersuchen.

Bereits im Vorfeld erhielten wir per E-Mail zahlreiche Dokumente mit Wegbeschreibungen zum Einsatz, einen detaillierten Auftrag der Mission sowie genaue Spielregeln für I Can Hear You. Dies war tatsächlich das erste Mal, dass wir bei einer Experience unterschreiben mussten, dass wir unter keinen Umständen den Schauspieler anfassen werden, dieser uns jedoch anfassen darf.

Der Briefing Bereich ist ein altes Patientenzimmer, was uns schon zu Beginn in das Abenteuer abtauchen ließ. Ausgestattet mit diversem Equipment wurden wir allein gelassen und mussten uns nach einem kurzen Intro per Diktiergerät den Einstieg ins Spiel selbst suchen. 

I can hear you

„Ihr Ermittlungsteam bekommt einen Auftrag von der Privatdetektivorganisation „das rote Auge“. In diesem Fall werden Sie untersuchen, ob die Gerüchte, die das alte Krankenhaus von Maaseik heimsuchen, wahr sind. Die Geschichten sprechen von einem ehemaligen Chirurgen, der sich dort niedergelassen hätte. Brechen Sie unentdeckt in das Krankenhaus ein und versuchen Sie, die ganze Wahrheit aufzudecken.“

Atmosphäre

Zunächst fühlte sich der Einbruch tatsächlich wie ein Einbruch an. Es begann mit einer kleinen Schnitzeljagd, bei der wir uns zunächst Zugang zum Krankenhaus verschaffen mussten. Dabei stiegen wir wortwörtlich mithilfe von Werkzeug in das Krankenhaus hinein. Anschließend erwartete uns ein knapp 1000 qm Krankenhauskomplex mit zahlreichen Patient:innen- sowie Untersuchungszimmern, die nach und nach von uns erkundet wurden.

Die Verwendung der originalen Kulisse ist absolut authentisch, auch wenn phasenweise das geschickt positionierte Mobiliar darauf hinwies, dass es sich um ein künstlich inszeniertes Spiel handelte. Insgesamt fanden wir hier kein perfekt durchgestyltes Krankenhaus-Setting oder furchteinflößenden Nebel vor, sondern ein verlassenes und vermülltes Krankenhaus, was gerade deshalb absolut glaubwürdig rüberkam. Das Spiel verfügt nur über wenige Lichtquellen, so dass ihr keine Angst im Dunkeln haben solltet. Dabei verstärkt die Hintergrundmusik die angespannte Grundstimmung.

Passend zur Geschichte gibt es im Verlauf des Spiels weitere Spielbereiche, die uns im Kontext des Krankenhauses überraschten, sich dem Narrativ des Spiels jedoch gut unterordnen. Die Verwendung unterschiedlicher Duftstoffe verstärkte dabei den Kontrast zwischen den Spielbereichen. 

Im Finale wurde es hektisch und das Missionsspiel schlug in ein Fluchtspiel um. Bis zuletzt versuchte der Arzt, uns von der Entdeckung der Wahrheit abzuhalten. Wir würden dieses Spiel eher als psychologischen Thriller und nicht als Horror einstufen. Bitte beachtet, dass es auch bei diesem Spiel zu Isolationsmomenten kommen kann.

Story

Das Ziel des Spiels ist es, die Wahrheit über den Arzt herauszufinden. Die Geschichte wird vor allem über Schriftstücke wie Tagebucheinträge oder Patienteninformationen weitererzählt. Diese waren aufgrund der Dunkelheit recht offensichtlich positioniert und festgeklebt. Eine Visualisierung mit Hilfe von echten Patientenakten wäre hier atmosphärischer. Zusätzlich erhielten wir per Diktiergerät Sprachnachrichten, mit denen wir der Wahrheit näherkamen. Schön war es, dass sich diese etwas mehr in die Story integriert anfühlten. 

Wie oben bereits erwähnt, wird die Story jedoch auch per Kulisse weitererzählt. Der Twist in der Story hat mich persönlich überraschen und überzeugen können. Nichts scheint auf den ersten Blick so, wie zunächst gedacht. Für ein Real-Life-Horrorgame ist die Story detailliert ausgearbeitet und glaubwürdig transportiert.

Rätsel/Aufgaben

Bei den Rätseln handelt es sich neben einigen Aufgaben wie beispielsweise der Einbruch um ein großes, aus mehreren Rätselsträngen bestehendes Haupträtsel, welches non-linear gelöst werden kann. Dieses Rätsel erscheint auf den ersten Blick sehr simpel, jedoch sind viele Schritte notwendig, um es zu vollenden. Der Fortschritt ist jederzeit gut visualisiert und motivierte uns daher als Spieler. Baulich wurde das Rätsel nicht allzu hochwertig umgesetzt, macht allerdings im Storykontext Sinn.

Die einzelnen Rätselstränge sind abwechslungsreich und vor allem im Kontext der Story logisch. Da es sich um eine Experience handelt, besteht auch hier der Fokus auf der Interaktion mit dem Schauspieler, der uns mehrfach ablenken wollte. 

Schaupieler:in

Bei I Can Hear You dominiert die Interaktion mit dem Schauspieler. In dem Spiel gibt es keinen Gamemaster und somit auch keine Hinweisgebung, so dass der Erfolg der Mission von jedem Spieler selbst abhängig ist. 

Wichtig ist, dass ihr euch in die Rolle der Detektiv:innen hineinversetzt und somit unbemerkt die Geschehnisse in dem Krankenhaus untersucht. Solltet ihr zu laut sein und euch der Arzt erwischen, ist das Spiel für denjenigen sofort vorbei. Auch unser Team schaffte es nicht mit voller Besetzung ins Finale.

Bitte bedenkt, dass ihr körperlich mobil sein solltet. Mit der Einverständniserklärung zum Spiel bestätigt ihr zusätzlich, dass euch der Schauspieler anfassen darf. Dies passiert allerdings nur wie oben bereits erwähnt, wenn ihr euch nicht an die Spielregeln/ Rolle haltet.

FAZIT

I Can Hear You konnte uns knapp 2 Stunden lang gut unterhalten. Auch ohne große Showeffekte überzeugt hier die Ausstattung eines verlassenen, heruntergekommenen Krankenhauses und erzeugt gerade aufgrund der Einfachheit einen immersiven Charakter. Entered hat mit I Can Hear You eine Horrorexperience inszeniert, welche den Fokus bewusst auf die Geschichte legt und diese mit einem Twist erzählt.

In unserer Podcast Folge On the Road #1 spricht Malte über seine Erfahrungen und Ängste in I Can Hear You:

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